Archive for the Kunst Category

Wieder zurück und glücklich: Suede in Berlin – Brett Anderson rettet das Königreich aus der Krise

Posted in Allgemeines, Kunst, liebenswerte Exzentriker on Dezember 4, 2010 by claudiasblogwelt

Wieder zurück und glücklich – diese Überschrift beschreibt meinen Gemütszustand, denn gerade bin ich wieder aus Berlin zurück und glücklich, denn das gestrige Suede-Konzert war einfach genial! Und dabei dachte ich schon ganz wehmütig, ich werde wohl niemals mehr in den Genuss eines Suede-Live-Konzerts kommen, da sie sich bereits 2003 aufgelöst haben. Aber nun sind sie für einige Konzerte wieder zurück und beglücken ihre Fans mit ihren Auftritten. Nachdem sie in den letzten Tagen einige Konzerte quer durch Europa gegeben hatten, war Berlin die letzte Station vor dem finalen Tourende in der Londoner O2-Arena. Das Berliner Konzert fand in der C-Halle, direkt am Columbiadamm statt, war sehr gut besucht, der Altersdurchschnitt der Fans lag um die 30, die Stimmung war ziemlich entspannt. Ich pirschte mich nach dem Einlass gleich vor in die zweite Reihe, erkannte dort auch einige bekannte Gesichter vom Solo-Konzert von Brett Anderson, dass im Januar in Köln stattfand – und verteidigte meinen Platz wacker bis zum Ende.

Hier ein Einblick (wir standen direkt hinter der Filmenden, von daher zählt nur der Eindruck, nicht unbedingt die Tonqualität ;):

Kennt ihr „Arnstadt“?

Posted in Kunst, Thüringen on Oktober 25, 2010 by claudiasblogwelt

Was soll man über Arnstadt schreiben? Kennen tun es wohl die meisten, aber richtig dort gewesen ist bisher kaum jemand. Etwas abseits liegt es, nicht direkt in der Peripherie zwischen Erfurt – Weimar – Jena, aber weltweit bekannt ist es dennoch. Dazu beigetragen hat vor allem die Musikerfamilie Bach, die hier lebte und wirkte. Johann Sebastian Bach war hier vier Jahre lang Organist in der Bachkirche. Deswegen verirren sich häufig auch mal amerikanische oder japanische Touristen ins Städtchen, einfach, weil sie Bach lieben. Aber lieben sie auch Arnstadt? Vielleicht – es ist ein schönes Städtchen. Empfehlenswert für einen Tagesausflug, den man mit dem Besuch des Wachsenburgensembles (siehe Artikel zu Meiningen) oder dem Fabrikverkauf im Schokoladenwerk Rotstern (Werksverkauf Rotstern GmbH & Co. KG, Carl-Miele-Straße 6, 99334 Thörey, Öffnungszeiten*: Montag bis Freitag von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr, Produkte:Schokoladen, Pralinen, Waffeln, Fruchtgummi, Fruchtdrinks) verbinden kann. Zudem liegt Arnstadt direkt an der A4, so dass man schnell für einen Abstecher dort ist.

Wir haben uns Arnstadt an einem Freitagmittag angeschaut, und man kann innerhalb von zwei Stunden bequem das Stadtzentrum erkunden. Natürlich kann man sich auch mehr Zeit lassen und vor allem die Museen besichtigen, aber für einen ersten Eindruck reichen wenige Stunden. Begonnen haben wir unseren Rundgang auf dem Marktplatz. Es war grad Wochenmarkt, aber das Angebot war gelinde gesagt, spärlich. Ein Käse- und ein Wurstwagen, Blumen … mehr nicht. Kunden war keine unterwegs. Überhaupt, die Stadt war leer. Wo waren die Menschen? Vielleicht lag es aber auch an den frostigen Temperaturen, dass sich die Arnstädter nicht rausgetraut hatten. Aber so hatten wir das Flair der Stadt für uns allein, was auch nicht schlecht war. Zunächst blickten wir auf den Rathausturm mit dem zugehörigen Glockenspiel. Eine interessante Sache.  Das Rathaus selbst ist wie unschwer zu erkennen ist im niederländischen Stil gebaut. Wir waren pünktlich 12 Uhr vor Ort, als das „Spektakel“ losging. Der wilde Mann und die wilde Frauen schwingen ihr Glöckchen, während ein Adler bei jedem Glockenschlag mit den Flügeln schwingt. Das ist witzig. Vor allem das wilde Paar hatte es uns angetan. Was hatte die Baumeister im 16. Jahrhundert bloß dazu getrieben, das Rathaus mit wilden Menschen zu verzieren? Interessant auch das Fell der beiden, so hat merkwürdigerweise das Gesicht, der Busen und der Bauch der wilden Frau kein Pelzbezug, beim Mann wurden die Knie ausgespart. Im Vordergrund des Rathauses waren schöne Galeriegänge, dort haben früher die Tuchmacher ihre Stände gehabt. Heute gibts dort aber nur noch eine Apotheke und das Wohnhaus einer Heimatdichterin. Vom Marktplatz ging es dann zur Liebfrauenkirche. Die ist wirklich toll. Hier eine Impression:

Hätten die Arnstädter nicht so eine schnittige Fahrweise (sie rasen mit 80km/h durch die engsten Altstadtgassen), würde man sich tatsächlich ins Mittelalter zurückversetzt fühlen. Die Kirche, eines der wichtigsten Bauten des 13. Jh in Thüringen, haben wir natürlich auch besichtigt. Ein spirituelles Erlebnis hatten wir allerdings nicht (siehe Artikel zum Mainzer Dom).

Schön dargestellt, die Verschränkung zwischen Herrscher und Kirche.

Danach ging es weiter durch enge Gassen zum ehemaligen Kloster. Etwas erschrocken hatte ich mich allerdings, als nämlich in einem Fenster ein Mann stand, der Mutter-Bates-mäßig auf mich herunterstarrte. Der Charme der Arnstädter erschließt sich einem nicht auf Anhieb. Auch Statik ist schwierig.

Nun kamen wir zum Ried. Hier muss einmal viel los gewesen sein, denn als Kreuzungspunkt von zwei Handelsstraßen zog die Stadt viele Händler an. Davon Zeugnis gibt der Platz am Ried, wo immer noch einige Gasthöfe von den damaligen Zechgelagen und der Internationalität des Ortes künden. Wir gingen shoppen in einem der wenigen Läden am Platze, dem „Mc Pfennig“. Wer gerne stöbert, wird dort fündig, wir kauften spottbillige Bilder für unsere Küche, Bücher und Haushaltswaren á 50 Cent. Derzeitiger Verkaufshit: Weihnachtsartikel aus Fernost. Von „Mc Pfennig“ führte uns dann der Weg zum ehemaligen Schloss, wovon nur noch der Turm übrig geblieben ist und zum neuen Palais. Auf dem Hinweg verstrickten wir uns in eine Diskussion, ob es in Palais eigentlich immer kalt ist? Es gibt ja z.B. den Winterpalais, in Weimar den Wittumspalais, und etliche andere… Aber assoziiert man  damit immer Kälte? Mir ist das nicht so recht klar. Im Arnstädter Palais ist eigentlich das Highlight der Stadt untergebracht, eine historische Puppenstubensammlung mit Namen „Mon Plaisir“. Übrigens eine der weltgrößten Sammlungen dieser Art. Meine bessere Hälfte schmetterte einen Besuch mit folgenden Satz gleich ab: „Ich glotz mir doch keine Puppenstuben an“ – aber das war okay. Dafür gab es dann noch für 1,25 eine Bratwurst am Stand der Fleischerei Zitzmann. Frisch gestärkt beenden wir unseren Besuch in Arnstadt.

Pfingsten im Pott

Posted in Auf Reisen, Dortmund, Kunst on Mai 24, 2010 by claudiasblogwelt

Zum Geleit erstmal ein frühsommerliches Liedchen, danach berichte ich vom Pfingstausflug (die Botschaft des Videos verstehe ich allerdings nicht):

Gestern haben wir einen Ausflug in und um Dortmund gemacht -es ist wirklich richtig warm in den letzten Tagen gewesen, und da wir im Auto unterwegs waren, haben wir geschwitzt. Deswegen gucke ich auch etwas ungehalten auf dem Bild hier: Aber wie dem auch sei, wir haben viel Interessantes gesehen. Zunächst in Dortmund selbst – führte unser Weg in die Nordstadt, zum türkischen Konditor.

Hier gibt es Baklava in allen Variationen. Im Prinzip ist dieses Machwerk absolut nicht tragbar, die Komponenten bestehen in erster Linie aus Filoteig, Fett, Zucker und Pistazien. Ein Teil gegessen, und man ist den ganzen Tag satt.Wer das nicht glaubt, werfe bitte einen Blick in die Kiste, das sagt dann wahrscheinlich alles (anzumerken ist noch, dass diese Katastrophe aus Fett und Zucker mit viel mentaler Verdrängungsarbeit ziemlich gut schmeckt):

Schonmal gestärkt besichtigten wir dann einige Dortmunder Gymnasien. Am Heisenberg-Gymnasium begrüßte uns dieses Schild:

Hier ist die ganze Tragik des deutschen Berufsbeamtenwesens sinnbildlich festgehalten.

Gleichzeitig tummelten sich aber am Reinoldus- und Schiller-Gymnasium sogar am Feiertags-Sonntag die Schüler, auf den Wiesen wurde Gitarre gespielt, die Shisha kreiste und sportliche Übungen komplettierten das Bild.

Von da aus ging es mittenrein in den Pott. Da das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt 2010 ist, gibt es immer mal wieder kulturelle Highlights. Wie derzeit die Aktion Schachtzeichen. An über 3000 ehemaligen Schachten ragen gelbe Ballons in den Himmel. So wird deutlich, wie stark unterbuddelt der Boden im Pott und gefährlich das Leben hier ist. Erdbeben durch Schachteinbrüche, Bodenrutsche, usw. – das Ruhrgebiet, eine tickende Zeitbombe. Hier einige Bilder:

In Bochum folgte eine Höhen-Wanderung auf den Tippelsberg. Ein Berg mit – laut Wikipedia – interessanter Vorgeschichte:

Über einen Zeitraum von 14 Jahren wurde der Tippelsberg als Deponie für Bau- und Bodenschutt genutzt. Unter anderem wurde der Aushub der Bochumer U-Bahnstrecke U35 hier deponiert.

Der künstlich erhöhte Gipfel erreicht heute eine Höhe von 150 Metern über dem Meeresspiegel, die Ausdehnung des Schüttkegels beträgt 18,5 Hektar.

Vom Gipfel aus kann man bei klarer Sicht bis zu 80 Kilometer weit in das Ruhrgebiet blicken.

Das haben wir getan, und allein waren wir an diesem wahrlich sonnigen Tag auch nicht.

Angeblich sieht man auf dem Bild rechts sogar das Fußballstadion von Schalke 04.

Auf dem Rückweg vom Tippelberg wurde die Straße von der Polizei abgesperrt, da gerade ein Auto auf einen Abschleppwagen geladen wurde. Interessant war der hühnenhafte Muskel-Polizist (Gewisse Ähnlichkeit zu Batista, dem WWE-Superstar schlechthin! http://de.wikipedia.org/wiki/Dave_Batista ) mit massiven Oberkörper – jedoch, noch interessanter muss wohl sein Co-Polizist gewesen sein, denn eine Gruppe von Jugendlichen versammelte sich um ihn und schoss Fotos. Was wir erst später gesehen haben, und leider hatte ich selbst kein Fotoapparat zur Hand, war der Grund für den Menschenauflauf Bochums berühmtester Polizist Toto, der gerade den Verkehr regelte.

Anschließend fuhren wir nach Hattingen – eine hübsche Stadt, die – für das Ruhrgebiet eine Rarität -über eine recht gut erhaltene Altstadt verfügt. Süße Gässchen, krumme Fachwerkhäuser und eine erhaltene Stadtmauer sorgen für den Charme der Stadt. Hier einige Impressionen:

Zudem hat Hattingen einen ziemlich umtriebigen Kunstverein, der gern auch Künstler in die Stadt holt, die sich auf professionelle Weise dem Werkstoff „Stahl“ widmen.

Die Ergebnisse sind beeindruckend – wie am Ensemble „Stahlmenschen“ zu sehen ist.

Hier im Profil:

Nach soviel Kunstgenuss ging es weiter zum Schlusspunkt unseres Ausflugs – zum Kemnader See. Einst eine volltrunkene Schlagerparty, ist das Pfingstevent „Kemnade in Flammen“ mittlerweile laut Ruhguide.de mittlerweile viel niveauvoller geworden. Gegen 22.30 Uhr wurde das große Feuerwerk abgezündelt.

„Schatzfund“ zwischen Weimar und Apolda

Posted in die gute Lebensführung, DIY: alles Selbstgemacht, Interieurdesign, Kostenloses, Kunst, Thüringen, Weimar on April 25, 2010 by claudiasblogwelt

Beim Nordic-Walken rund um Taubacher Wiesen und Felder stieß ich letzten Sonntag auf einen großen Graben, der mit schwerem Gerät quer durchs Feld gezogen wurde. Es war wohl kein Relikt aus dem Stellungskrieg, sondern das Wasser sollte von den Feldern ablaufen – jedenfalls war das meine spontane Sofort-Erklärung.  Am Rand dieser Erdmassen suchte ich sofort nach Schätzen, denn man weiß ja nie was die Bauern früher in den Feldern verbuddelt haben. Gefunden habe ich jedoch nur eine flaschengrüne Scherbe, besser gesagt ein äußerst robuster Flaschenboden einer antiken Mostflasche. Da so ein alter Flaschenboden sicher hübsch als Teelichthalter dienen könnte, nahm ich ihn mit heim. Tatsächlich macht er sich nett in einem Arrangement mit Kap-Arkona-Steinen, die ich als Deko auf dem Couchtisch liegen habe. Den Flaschenboden habe ich noch mit Nagellack angepinselt, so daß er jetzt zu den Steinen passt. Hier das Ergebnis:

Kleiner Kobold aus dem Rombergpark

Posted in Dortmund, Kunst on März 9, 2010 by claudiasblogwelt

Eine niedliche Holzfigur, wie sie da im Dortmunder Rombergpark steht.

Jedoch stelle ich mir die Frage: Was ist das, was das Männlein da in den Armen hält?

Das Trojanische Lama: Neuadaption

Posted in Kunst, Weimar on Februar 23, 2010 by claudiasblogwelt

Am Wochenende gesehen in Weimar: ein Spucktier auf Rädern, mit Ziehschnur. Letztmalig in echt gesehen in Jena, wahrscheinlich im Jahr 2003. Hier dargestellt: noch kreativer als der Juri-Gagarin an der Mellinger Grundschule. Wunderbares Gebäudedesign, überwältigende Formensprache. Dieses Kunstwerk, an der Pestalozzi-Grundschule in Weimar angebracht, erscheint zunächst ein bisschen durchgeknallt, ist aber eine Parabel auf das Leben: die Frauen sitzen auf dem hohen Ross, und die Männer  haben blaue Arbeitshosen an. Ein Hoch auf die Zeit, wo die Welt noch in Ordnung war und es noch Werte gab: die Vormachtstellung und gesellschaftliche Partizipation der Frau,  der Sozialismus und unsere Freundschaft mit den süd- und lateinamerikanischen Ländern.